Chinesische Manager und Politiker in Spitzenpositionen sind deutlich höher qualifiziert als ihre europäischen Pendants. Das werden wir demnächst auch dadurch zu spüren bekommen, dass die europäische Industrie soeben kampflos einen Weltmarkt aufgegeben hat.
Das Handelsblatt meldet:
„Autoindustrie will Klimaziele hochschrauben – erwartet dafür aber eine Gegenleistung“
Und weiter:
„Die neuen Zielwerte könnten nur über batterieelektrische Autos erreicht werden, sagte ein Vertreter der Branche. ‚De facto müsste bis 2030 der Anteil von Elektroautos an den Gesamtverkäufen auf 75 Prozent steigen.'“
Diese Automobilmanager halten sich wahrscheinlich für clever, weil sie dem Staat Kosten aufbürden:
„Zipse und die anderen Vorstände machten in dem Gespräch mit Timmermans deutlich, dass sie Hilfe beim Aufbau der Ladeinfrastruktur bräuchten. … Die Arbeitsteilung ist aus Sicht von ACEA-Präsident Zipse klar: ‚Wenn wir die Elektroautos liefern, dann müssen Sie für die nötige Infrastruktur sorgen‘, sagte er laut Teilnehmern bei dem Treffen mit Timmermans.“
Hinter diesen Zielwerten verbirgt sich allerdings ein großer Schwindel.* BOSCH-Aufsichtsrat Franz Fehrenbach sprach in den Stuttgarter Nachrichten Klartext:
„Hier wird zuungunsten des Verbrennungsmotors mit zweierlei Maß gemessen – und zwar zum Nachteil des Klimas. Dagegen müsste die deutsche Industrie eigentlich geschlossen auf die Barrikaden gehen.“
Klimaschutz dient hier nur als Vorwand:
- Politiker missbrauchen die Legislative, um ihre Vision einer nachhaltigen Industriegesellschaft durchzusetzen.
- Automobilmanager, aufgrund von Dieselgate und SUV-Boom unglaubwürdig geworden, haben auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit versagt und so gut wie nichts gegen die langjährige Irreführung durch Politiker, NGOs und willige Auftragsgutachter unternommen. Das Ergebnis sind, wie jeder in der Branche weiß, klimapolitisch vollkommen unsinnige gesetzliche Regelungen. Die Autohersteller fügten sich aber schließlich in ihr Schicksal. Sie suchten und fanden nur noch einen Weg, der ihnen für die kommenden Jahre Profitabilität ermöglicht.
Beide Gruppen von Entscheidern werden in ihrer Amtszeit für den volkswirtschaftlichen und ökologischen Schaden, den sie gemeinsam angerichtet haben, nicht mehr geradestehen müssen.
(So wäre es z.B. dringend an der Zeit, sich endlich darum zu kümmern, wie die Energieversorgung sichergestellt werden kann, wenn der Anteil fossiler Energieträger am Primärenergiebedarf von ca. 80 % entfällt. Stattdessen werden Steuereinnahmen vergeudet, um zusätzliche Fossilstromverbraucher wie E-Autos noch höher zu subventionieren.)
In China reibt man sich derweil die Hände, wie u.a. aus diesem Interview des Manager Magazins mit dem Berater Wolfgang Bernhart hervorgeht:
„Und vergessen Sie nicht, dass die chinesische Regierung mehrgleisig fährt. Deren Elektrooffensive gilt vor allem für die besonders stark von Stickoxidemissionen betroffenen Großstädte. Aber den Verkauf von Verbrennern wird man dort nicht stoppen. Die chinesischen Hersteller sollen diese Autos ja auch weiter in Schwellenländer exportieren.“
Chinesischen Herstellern war es trotz großer Anstrengungen über Jahrzehnte nicht gelungen, Verbrennungsmotoren auf dem jeweils aktuellen Stand der Technik zu entwickeln. Nun hat ihnen die EU-Kommission die europäischen Wettbewerber aus dem Weg geräumt..
..*) Eine ausführliche Analyse dieses Schwindels finden Sie in meinem Buch..
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